Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
als ich klein war, hat sich mir besonders ein Weihnachtsbrauch besonders eingeprägt: meine Großmutter hatte am 24. Dezember Geburtstag, und wir sangen ihr morgens immer das Lied „Ich steh‘ an deiner Krippe hier“ von Paul Gerhardt.
Ich fand das irgendwie merkwürdig. Schließlich galt das Lied doch eigentlich Jesus und nicht meiner Großmutter. Es war sein Geburtstagslied.
Er bekam dabei sogar was geschenkt. So wurde es zumindest in der ersten Strophe gesungen:
ich komme, bring‘ und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut nimm alles hin,
und lass dirs wohl gefallen.
Komisch, das Geschenk war ich selbst, ich, der da an der Krippe steht und singt. Das fand ich noch merkwürdiger! In den letzten Strophen wurde es noch seltsamer.
So laß mich doch dein Kripplein sein,
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden.
Was das alles sollte, habe ich damals nicht verstanden. Aber mir ging schon auf, dass dieser Jesus sehr viel mit mir und meiner Großmutter zu tun hatte.
Inzwischen finde ich diesen Brauch sehr sinnreich: Denn irgendwie ist der Geburtstag von Jesus auch mein Geburtstag. Weil er sich in diese kaputte Welt hineinbegeben hat, habe ich überhaupt erst angefangen zu leben.
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine segensreiche Weihnachtszeit!
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