Der Herr hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt.
Psalm 40,3
Zugegeben – eine bildreiche Sprache: „aus der Grube“, „aus kotigem Schlamm“ heraufgeführt.
Bedeutet das noch etwas für den Menschen im 21. Jahrhundert? – Aber sicher, und zwar hundertprozentig.
Natürlich befand ich mich nicht gleich zu Beginn meines Lebens in der Grube oder im kotigen Schlamm. Das kam später. Zunächst war alles in Ordnung.
Aufgewachsen in einer normalen Familie mit all den großen und kleinen Freuden und Problemen. Eine Familie, in der neben der Arbeit auch das Feiern seine Bedeutung hatte.
Aber auch das Religiöse kam bei mir nicht zu kurz. Wegen meiner Oma. Die erzählte oft Geschichten von Jesus, der vom Himmel kam, um Menschen zu retten und gesund zu machen. Geschichten von Jesus habe ich gern gehört – als kleiner Junge. Besonders die Geschichte von Petrus, der auf dem Wasser gehen konnte, aber doch sank und dann von den starken Retterhänden Jesu heraufgezogen wurde. Nein, das Religiöse kam nicht zu kurz: Kirchgang, Kirchenchor, Posaunenchor. Das ging so bis zum Alter von ungefähr 14 Jahren.
Dann kam eine Zeit, wo ich andere Interessen hatte. Zwar beeindruckte mich die Predigt manches Mal tief, aber das Vergnügen der Welt lockte gewaltig. So streifte ich allmählich den guten Einfluss wie abgetragene Kleidung von mir ab und flog immer mehr auf all die Dinge, für die Gott ein treffendes Wort hat: Sünde.
Stichwörter: Alkohol, durchfeierte Nächte, Mädchen und Widerstand gegen alles, was zu einem bürgerlichen Gesellschaftssystem gehörte, Verstrickung in einen Pseudo-Marxismus.
by Jule with 5 commentsGood Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz