Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.
1. Korinther 1,18
Eine ältere, sehr religiöse Dame war ihr Leben lang zur Kirche gegangen. Jetzt hoffte sie, dass Gott sie – wenn es ans Sterben ginge – passend für den Himmel machen werde.
Von Zeit zu Zeit besuchte sie Bibelstunden, die von zwei gläubigen Christen gehalten wurden. Als sie einmal von einer Bibelstunde nach Hause kam, fragten ihre Angehörigen: „Nicht wahr, Großmutter, du magst die beiden Prediger?“ – „Ich weiß nicht“, entgegnete sie, „denn ich kann sie nicht recht durchschauen. Der eine spricht zu den Leuten, als ob sie alle schon das Heil erlangt hätten. Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob es in unserer Stadt überhaupt so gute Menschen gibt. Der andere stellt die Leute in seiner Predigt so schlecht dar, als wenn sie alle verloren wären und geradewegs in die Hölle gingen. Aber für mich ist nie ein Wort dabei.“ Sich selbst betrachtete sie demnach weder als gut genug für den Himmel noch als verloren.
Unser heutiges Bibelwort aber unterscheidet nur zwei Gruppen von Menschen: solche, „die verloren gehen“, und „uns, die wir errettet werden“. Letztere sind Menschen, die genauso verloren waren wie die anderen, aber dann zu Gott umgekehrt sind und den Herrn Jesus Christus im Glauben angenommen haben. Sie haben verstanden, dass die heiligen Anforderungen Gottes durch den Sühnungstod Christi am Kreuz völlig zufriedengestellt sind.
Wenn jemand meint, er sei vielleicht doch „gut genug“ für den Himmel, dann gehört er noch zu denen, die „verloren gehen“. Er muss noch zu der Einsicht kommen, dass menschliches Flickwerk uns nicht zu Gott bringen kann. Aber die Lebensschuld eingestehen, zu Gott umkehren und an Jesus Christus und seinen Sühnungstod glauben – das ist der Weg zur Rettung.
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