Als Jesus an einem gewissen Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten.
Lukas 11,1
Beten heißt zu Gott reden. Dazu ist keine besondere Begabung nötig. Jeder Mensch kann beten, wenn er will; sogar ein kleines Kind schon. Wenn einem Menschen seine Sünden bewusst werden, soll er sie in ernstem Gebet Gott bekennen, um Vergebung zu erlangen. Und wer der Vergebung seiner Sünden gewiss ist, wird Gott von Herzen dafür danken.
Aber warum dann noch die Bitte: „Herr, lehre uns beten!“? Weil Beten nicht nur ein Aussprechen von Wünschen, nicht nur ein Notschrei, nicht nur ein Loben und Danken ist, sondern auch eine Haltung des Achtgebens, des Erwartens und Lauschens nach oben. – Beten bedeutet aktive Gemeinschaft mit Gott, die unser Inneres formt: Wer täglich betet und Gott durch sein Wort zu sich reden lässt, lernt Gottes gnädige Führung immer besser kennen.
Das sehen wir bei Jesus Christus, als Er auf der Erde war. Sein Gebetsleben blieb den Jüngern nicht verborgen, daher ihre Bitte. Wie oft hatten sie den Herrn beten hören: Dankgebete bei der Speisung hungriger Menschen, bei ihren Mahlzeiten, vor und nach der Arbeit! Aber am meisten beeindruckte es sie wohl, wenn Er sich zurückzog, um mit Gott allein zu sein. Was für eine tiefe Gemeinschaft mit Gott drückt sich da aus! Sein ganzes Leben war Gebet.
Freiwillig nahm Er den Platz des treuen, abhängigen Knechtes Gottes ein, der sich „jeden Morgen das Ohr wecken“ ließ (Jesaja 50,4). Jeden Morgen vertraute Er sich der Führung Gottes an und wartete auf seine Weisung. – Ja, beten müssen wir lernen! Die Stille vor Gott ist so wichtig in der Hektik und Unruhe unserer Zeit. Der Herr Jesus Christus kann und will es uns lehren durch sein Beispiel. Die Bibel zeigt es uns.
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