Vielmehr liebt eure Feinde; tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafür zu bekommen hofft. So wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Vor einigen Jahren erzählte mir ein Freund von einer Person, die mit unserem christlichen Werk in einer Geschäftsbeziehung stand und damit viel Geld verdiente. Der Freund hatte im gleichen Restaurant am Nachbartisch gesessen und eine Unterhaltung mitbekommen, die sich zufälligerweise um mich drehte. Sie erzählten nichts Gutes über mich.
Zuerst war ich wütend und hätte demjenigen am liebsten gesagt, dass er nie wieder mit uns Geschäfte machen würde. Aber als ich am Abend im Bett lag, sagte der Heilige Geist zu mir: Du wirst nichts dergleichen tun. Er sagte: Stattdessen wirst du das tun, was du andere lehrst. Du wirst ihm ein Geschenk kaufen und ihm sagen, wie sehr du seine Dienste all diese Jahre schätzt.
Ich muss wohl nicht erklären, dass ich mich zuerst dagegen wehrte. Aber schließlich gab ich nach und kaufte ihm ein Geschenk.
Woran ich mich bei der Sache noch am deutlichsten erinnere ist, dass ich auf einmal sehr fröhlich wurde, als ich anfing, dem anderen etwas Gutes zu tun. Ich war ganz allein zu Hause und lachte plötzlich laut auf. Wenn wir Menschen, die uns verletzt haben, Mitgefühl entgegenbringen, dann feiern wir innerlich ein Fest.
Wem können Sie heute vergeben und etwas Gutes tun? Üben Sie sich in Vergebung und Sie werden merken, dass dieser Weg zu echtem Frieden und wahrer Freude führt.
Gebet: Gott, ich will deinem Wort gehorchen und mitfühlend und gut zu denen sein, die mich verletzt haben. Ich weiß, wenn ich das tue, werde ich inneren Frieden und Freude erleben.
by Jule with no comments yetLiebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
vor kurzem dacht ich über diesen berühmten Satz nach:
Weißt Du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? (Römer 2, 4)
Ein gutes Bild dafür ist die Geschichte von Josef und seinen Brüdern:
Seine Brüder hassten Josef, weil der Vater ihn mehr liebte als sie. Sie wollten ihren Bruder töten und warfen ihn in den Brunnen. Aber weil sie sich nicht die Hände schmutzig machen wollten, verkauften sie ihn für ein paar Silberlinge an Sklavenhändler.
Jahrzehnte später sind sie in Not und wenden sich, ohne es zu wissen, an Josef. Sie erkennen ihn nicht, denn für sie ist er tot. Josef beschenkt sie reich, bringt sie aber auch immer wieder in sehr unangenehme Situationen. Er lässt ihnen Diebesgut unterjubeln, legt einen von ihnen in Ketten usw.
Die Brüder wissen nicht, wer er ist und was sie davon halten sollen. Josef aber bringt sie dazu, über ihre Schuld nachzudenken. Sie sind beunruhigt darüber, dass da jemand sie besser zu kennen scheint als sie sich selbst.
Sie bringen ihre schwierige Lage mit dem Verbrechen in Verbindung, dass sie vor Jahrzehnten an Josef begangen haben. Als Josef ihre Reue bemerkt, gibt er sich ihnen zu erkennen.
Jesus handelt genauso an uns wie Josef an seinen Brüdern: er ist wegen uns und für uns gestorben.
Auch wir kommen in viele Situationen, die wir nicht begreifen. Manchmal denken wir dann, das Schicksal meine es böse mit uns. Aber die Geschichte von Josef und seinen Brüdern zeigt, dass Gott es gut mit uns meint, auch wenn uns Böses widerfährt.
Er leitet uns durch seine Güte zur Buße. Und Buße, Umkehr, ist gut für uns. Es ist nicht gut, mit einem belasteten Gewissen zu leben.
Auch das zeigt die Geschichte von Josef und seinen Brüdern. Als der Vater gestorben ist, meinen die Brüder, jetzt würde sich Josef rächen. Er muss ihnen nochmal versichern, dass er sich nicht rächen will.
Ich glaube, so geht es uns auch oft. Wir denken, Gott müsste uns doch trotz allem hassen. Und dann sagt er uns wieder und wieder, dass er sich nicht rächen will, sondern dass er uns liebt.
Für mich passt dazu gut diese Strophe aus dem Passionslied von Johann Heermann:
Ich kann’s mit meinen Sinnen nicht erreichen, womit doch dein Erbarmung zu vergleichen. Wie kann ich Dir denn deine Liebestaten im Werk erstatten?
by Jule with no comments yet