Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun.
Sprüche 24,29
Forster und Lampert waren Nachbarn, aber wegen ihrer Grundstücke miteinander zerstritten. Da kamen plötzlich innerhalb von kurzer Zeit viele Menschen in ihrer Gegend zum Glauben an Christus. Auch Forster gehörte dazu. Als er sein Leben im Licht Gottes überdachte, erkannte er, dass er sich Lampert gegenüber alles andere als gut verhalten hatte. Er bekannte Gott auch diese Sünde; und er fühlte die Notwendigkeit, sich mit seinem Nachbarn auszusöhnen.
Forster ging zu Lampert hin und sagte: „Ich möchte Sie um Vergebung bitten. Wir haben viel Streit gehabt; und ich war es, der am meisten Unrecht hatte.“ – Unfreundlich antwortete Lampert: „Genau das habe ich auch immer gedacht.
Und deshalb werde ich Ihnen nicht vergeben.“ – „In Zukunft will ich anders leben“, entgegnete Forster, „denn wir müssen uns alle einmal vor dem Richterstuhl Gottes verantworten.“
Bei den Lamperts war die Verwunderung zuerst groß. Doch ein Sohn kannte die Lösung des Rätsels: „Ich habe gehört, dass sich unser Nachbar jetzt zu den Frommen hält.“ Das brachte seinen Vater dann doch zum Nachdenken. Er sagte sich: „Wenn das Evangelium einen Menschen so verändern kann, muss doch etwas daran sein.“ Und er erinnerte sich an die Worte Forsters vom Richterstuhl Gottes. Schließlich erkannte auch er sich im Licht Gottes als Sünder und bekannte Ihm seine Schuld.
Und dann ging Lampert zu seinem Nachbarn, der ihn freundlich empfing. „Sie sind zu mir gekommen, um mich um Vergebung zu bitten“, begann er. „Aber jetzt fühle ich, dass ich viel schlechter gehandelt habe als Sie.“ – Das Ergebnis war, dass sie sich die Hände zur Versöhnung reichten. Aus verfeindeten Nachbarn waren Brüder in Christus geworden.
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