Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen.
Psalm 51,6
Das Gefühl für die Verantwortung des Menschen vor Gott ist uns in Europa weitgehend verloren gegangen – und das auch in Ländern, die diese Verantwortung noch in ihrer Verfassung erwähnen. Im selben Umfang ist auch das Bewusstsein für die Maßstäbe Gottes, für Gut und Böse, zurückgegangen. Aber wo die Zehn Gebote, die Mindestansprüche Gottes an uns Menschen, außer Kurs gesetzt werden, da macht man es sich zu einfach.
„Ist das denn wirklich so schlimm?“ – „Wer ist denn schon vollkommen?“
Mit solchen Worten mögen sich Menschen voreinander und gegenseitig entschuldigen.
Aber vor Gott zählen solche Ausreden nicht. Und im tiefsten Innern wissen wir das auch. Deshalb sollten wir anfangen, Gottes Gebote ernst zu nehmen. Dann erkennen wir, dass Gott heilig ist. Dann beginnt sich unser Gewissen zu regen. Dann kommen wir in Sündennot. Dann bereuen wir und bitten Ihn um Gnade, Vergebung, Rettung. Dann werden uns die Gebote Gottes ein „Erzieher“ zu Christus hin: Wir kommen mit unserer Schuld zu Ihm, dem Sohn Gottes, und finden Vergebung (Galater 3,24).
König David, der Dichter von Psalm 51, hat das erlebt. Als er Ehebruch begangen und den auch noch durch einen Mord vertuscht hatte, wurde er durch einen Propheten an Gottes Gebote erinnert. Da war es vorbei mit dem Königsstolz. Seinem aufgewühlten Gewissen entrang sich das Bekenntnis seiner Schuld. Wie offen schüttete er nun sein Herz vor Gott aus, ohne etwas zu beschönigen! Jetzt sehnte er sich nicht nur nach Vergebung, sondern auch nach Befreiung vom Schmutz der Sünde. Er bat um ein reines Herz. Und Gott hat sein Gebet erhört.
by Jule with comments disabled