Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Psalm 23,4 (LUT)
Wir meinen oft, wir müssen Gott vertrauen, dass er uns das gibt, was wir brauchen oder haben wollen. Aber Gott zu vertrauen heißt nicht nur, ihm zu vertrauen, wenn wir etwas haben wollen. Wir müssen lernen, ihm auch zu vertrauen, dass er das in uns bewirkt, was wichtig ist.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich ganz darauf konzentrierte, Gott in Bezug auf Dinge zu vertrauen. Ich betete: „Ich hätte gerne das, Gott“ oder „Ich brauche dies und jenes, Gott.“ Er fing an, mir zu zeigen, dass es nicht das Wichtigste im Leben war, alle möglichen Dinge zu bekommen.
Er wollte mir beibringen, ihm genug zu vertrauen, um in allen möglichen Situationen standhaft zu bleiben und eine positive Einstellung zu bewahren. Ich sollte lernen, dass er uns nicht immer rettet, wenn wir aus einer bestimmten Situation herauswollen, sondern dass er bei uns ist, wenn wir etwas durchleben.
Gott befreit uns nicht unbedingt zu dem Zeitpunkt, den wir für angemessen halten, aber er ist immer bei uns. Konzentrieren Sie sich nicht mehr nur auf das Ergebnis, sondern lernen Sie, dass Gott da ist. Er ist Ihnen ganz nah, und Sie können ihm vertrauen, dass er mit Ihnen den Weg geht.
by Jule with comments disabledEr weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Psalm 23,2 (LUT)
Können Sie Ihr Leben noch bewältigen? Vielleicht haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, dass Sie gesagt haben: „Lange halte ich das nicht mehr durch. So kann das nicht weitergehen.“ Wenn Sie so etwas schon einmal gesagt haben, sagen Sie damit eigentlich: „Ich weiß, dass ich an meine Grenzen gekommen bin. Aber ich werde sie missachten und gucken wie lange das gut geht.“
Wenn wir uns zu viel abverlangen, sendet uns unser Körper Warnsignale, wie zum Beispiel Schmerzen. Aber wir denken dann: „Das geht schon“ und ignorieren die Warnsignale so lange, bis wir so krank sind, dass wir sie nicht mehr ignorieren können.
Ich bin nicht stolz darauf, aber die ersten zwanzig Jahre meines Dienstes habe ich mich die meiste Zeit sehr elend gefühlt. Ich rannte von einem Arzt zum anderen und nahm alle möglichen Tabletten und Vitamine. Die Ärzte versuchten mir klarzumachen, dass ich mir einfach zu viel abverlangte, aber ich wollte nicht auf sie hören. Ich trieb mich ständig an, um all die Reisetermine, Vorträge, Besprechungen usw. wahrzunehmen – und war dabei vollkommen ausgelaugt. Schließlich wurde mir klar, dass wir nicht ungeschoren davonkommen können, wenn wir Gottes Anweisung, Ruhezeiten einzuhalten, missachten. Also habe ich einige Dinge geändert und fühle mich jetzt besser als je zuvor.
Wenn Sie Ihr Leben nicht mehr bewältigen können, dann schieben Sie die längst fälligen Veränderungen nicht länger hinaus. Warten Sie nicht, bis etwas passiert und Sie einen Nervenzusammenbruch oder Herzprobleme bekommen. Gehen Sie die Veränderungen jetzt an und leben Sie ein Leben, wie Gott es sich vorstellt. Wenn Sie das tun, garantiere ich Ihnen, dass Sie eine Ruhe und einen inneren Frieden erleben werden, wie Sie sie noch nie gekannt haben.
by Jule with comments disabledDer Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Psalm 23,1
Beim Besuch einer Jugendstrafanstalt zeigte unser Führer uns die Einrichtungen, in denen die Gefangenen arbeiteten. Der Weg führte uns auch an einer großen Scheune vorbei, in der über zweihundert Schafe untergebracht waren. Am Scheunentor kamen wir mit einem jungen Strafgefangenen ins Gespräch. Er erzählte uns ein besonderes Erlebnis:
Eins der Lämmer hatte ein Bein gebrochen und sollte notgeschlachtet werden. Doch auf seine Bitte hin überließ der Besitzer der Herde ihm das kranke Tier. Der junge Mann schiente das gebrochene Bein mit großer Behutsamkeit und nahm das Tier in seine Pflege. Nach etwa drei Wochen begann das Lamm sich auf die Beine zu stellen und vorsichtig zu laufen. Kurze Zeit später konnte man ihm von der schweren Verletzung kaum noch etwas anmerken.
„Können Sie uns dieses Tier einmal zeigen?“, fragten wir den jungen Mann. Wir konnten uns nicht gut vorstellen, wie er sein Schaf unter den vielen Tieren, die alle gleich aussahen, herausfinden würde. Aber er musste sein Schaf nur ein einziges Mal mit Namen rufen. Schon meldete sich sein „Lottchen“ aus der hintersten Ecke der Scheune, drängte sich durch die ganze Herde hindurch zu ihm heran und ließ sich streicheln. Es hatte die Liebe und Sorgfalt seines Wohltäters nicht vergessen.
Auf ähnliche Weise kann auch erkannt werden, wer Jesus Christus, dem Guten Hirten, wirklich angehört. Er hat gesagt:
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Johannes 10,27.28
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