Der Herr ist gütig, er ist ein Schutz am Tag der Drangsal; und er kennt die, die zu ihm Zuflucht nehmen.
Nahum 1,7
Anfang Januar 1814 stand der schwedische Kronprinz Carl Johann Bernadotte in seinem Winterfeldzug gegen die Dänen mit seinen Verbündeten in der Nähe von Schleswig. Die Bewohner der Stadt fürchteten das Schlimmste, besonders von den rauen Kosaken.
Am Eingang der Stadt, gerade in der Richtung, aus welcher der Feind kommen würde, lag wie auf dem Präsentierteller ein kleines Häuschen. Darin wohnte ein 20-Jähriger mit seiner Mutter und seiner Großmutter.
Die Großmutter war es gewohnt, in guten wie in schlechten Zeiten zu Gott zu beten und Ihm zu vertrauen. In diesen Tagen bat sie Ihn inständig um Bewahrung. Ihr Enkel hörte sie immer wieder einen Vers aus einem alten Kirchenlied von Johann Heermann beten:
Eine Mauer um uns bau,
dass dem Feinde davor grau.
Der Enkel hielt es für unmöglich, dass Gott ausgerechnet um ihr Haus in Windeseile eine Mauer bauen würde. Die Großmutter erwiderte, dass sie es im übertragenen Sinn meine. Aber wenn es Gott gefiele, dann könne Er auch tatsächlich eine Mauer um sie bauen.
Der Waffenstillstand ging gegen Mitternacht zu Ende. Doch am Abend setzte ein Schneesturm ein, der eine hohe Schneemauer vor dem Häuschen aufwarf. Gott hatte das Gebet buchstäblich erhört. Die Soldaten zogen an dem Häuschen vorbei, und sie blieben vor Plünderungen verschont.
Diese Begebenheit fand schnell ihren Weg in die Zeitungen; und Clemens Brentano hat sie in die Form eines Gedichtes gebracht.
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