Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. … Was aber in die Dornen fiel, das sind solche, die gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen.
Lukas 8,5.14
Der griechische Geschichtsschreiber Strabo erzählte einmal Folgendes: Ein Musiker, der sich selbst für sehr begabt hielt, spielte häufig auf dem Marktplatz, und die Leute hörten den melodischen Tönen gern zu.
Eines Tages, als er gerade glaubte, die Zuhörer durch sein Spiel gefesselt zu haben, ertönten die Marktglocken. Blitzartig verschwanden alle „Bewunderer“, um ihren Geschäften nachzugehen. Nur einer blieb zurück, und der Musikus lobte ihn dafür, dass er keine solche Krämerseele wäre wie die anderen. Da sagte der so Gelobte zu dem Musiker: „Ich bin etwas schwerhörig. Sagtest du nicht, dass soeben die Marktglocke geläutet habe?“ – „Ja“, erwiderte dieser. – „Dann muss ich sofort hineilen, damit ich nicht zu spät komme.“ Und damit ging auch der Letzte weg.
Interessiert zuhören und dann doch weggehen – das kommt auch vor, wenn Gottes Wort, die gute Botschaft von Jesus Christus, verkündigt wird. Es ist zwar anziehend, von der Liebe Gottes zu hören; und es ist beeindruckend, wie Jesus sich um die Menschen gekümmert und schließlich sein Leben gelassen hat. Aber dann ertönt die „Marktglocke“. Das Gehörte tritt wieder in den Hintergrund, weil „Sorgen und Reichtum und Vergnügungen“ die ganze Aufmerksamkeit gefangen nehmen. In einem solchen Fall haben die „Dornen“ den ausgestreuten „Samen“ des Wortes Gottes „erstickt“.
Der Mensch muss Gottes Wort mit seinem Herzen aufnehmen, damit es sich als lebendige, umgestaltende Kraft in seinem Leben erweisen kann, zu seinem ewigen Heil.
by Jule with comments disabledDenn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, auch ist nichts geheim, was nicht bekannt wird und ans Licht kommt.
Warum sprechen wir selten über unsere Fehler und Schwächen? Warum wollen wir solche Dinge nicht ans Licht bringen? Weil wir Angst haben vor dem, was andere Menschen von uns denken könnten. Wir haben Angst, von den Menschen, die uns wichtig sind, abgelehnt, missverstanden oder nicht mehr geliebt zu werden oder wir glauben, dass sie ein ganz anderes Bild von uns bekommen würden, wenn sie wirklich alles über uns wüssten.
Aber unsere Fehler einzugestehen ist wichtig für unsere seelische Gesundheit. Die Bibel sagt, dass alles Verborgene letztlich ans Licht kommen wird, also können wir unsere Verletzungen und Schwächen auch gleich Menschen erzählen, denen wir vertrauen.
Als ich endlich den Mut fand, jemandem von dem Missbrauch zu erzählen, den ich erlebt hatte, war das emotional ungeheuer schwierig. Aber wenn ich heute über meine Vergangenheit rede, ist es, als spräche ich über jemand anderes. Einem Menschen meinen Schmerz und meine Schwächen anzuvertrauen, hat in mir Heilung und Wiederherstellung bewirkt.
Bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, wem Sie vertrauen können, und verpflichten Sie sich dann, ganz offen und ehrlich mit dieser Person zu sein. Wenn Sie sich gegenseitig Ihre Fehler oder Verletzungen gestehen, kann Gott Heilung bewirken.
Gebet: Heiliger Geist, zeige mir, wen du in mein Leben gebracht hast, dem ich meine Fehler, Schwächen und Verletzungen gestehen kann. Ich will die Tür für mehr Heilung in meinem Leben und im Leben des anderen öffnen.
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