Und Saul sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, dass ich vor dem Herrn, deinem Gott, anbete.
1. Samuel 15,30
Das Volk Israel wollte einen König haben, genauso wie die Nachbarvölker. Damit brachte es aber zum Ausdruck, dass es in Gott nicht mehr den eigentlichen König sah. Das konnte Gott nicht gutheißen; aber Er ließ sich auf den Wunsch des Volkes ein und gab ihnen Saul zum König. Dieser Mann war so richtig nach den Vorstellungen der Israeliten: jung, schön und von imposanter Größe.
Und er war auch religiös! Aber religiös sein und wirklich gottesfürchtig sein, das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Zur Gottesfurcht gehört nämlich auch, Gottes Willen zu tun, Ihm tatsächlich zu gehorchen. Und das war bei Saul der wunde Punkt.
Doch Gott gibt ihm eine Chance – wie Er jedem Menschen eine Chance gibt, auch heute noch. Saul musste eine Probe bestehen. Er sollte sieben Tage warten, bis Samuel kommen würde, um mit ihm zu opfern; und dann sollte er die Amalekiter, die Erzfeinde Israels, besiegen und sie nicht schonen.
Bestand Saul diese Probe, war er Gott wirklich gehorsam? Leider nein! Wohl hatte er ganz faule Ausreden vorzubringen (nachzulesen in 1. Samuel 13,8-15; 15,10-23). Aber Gott lässt sich nichts vormachen. Der Prophet Samuel musste Saul verkündigen: „Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst.“ Das war hart; das war eine Blamage vor dem ganzen Volk; das musste Saul unbedingt rückgängig machen. So rang er sich zu den Worten durch: „Ich habe gesündigt!“ Aber ein Sündenbekenntnis, das nur der eigenen Ehrenrettung dient, hat vor Gott nicht den geringsten Wert!
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