Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von aller Sünde.
1. Johannes 1,7
Messebetrieb, ein Strom von Menschen. Auf dem Freigelände preisen die Verkäufer ihre Waren an. Mit einigen Bibellesekalendern gehe ich von Stand zu Stand.
Jemand demonstriert die Wirksamkeit eines Fleckentferners. Tinte, Obst, Fett, Farbflecken verschwinden spurlos aus Hemden und Krawatten. Alles Befleckte wird wieder blütenrein.
Eine Vorführung ist zu Ende, die Leute verlaufen sich, ich aber trete näher: „Ihr Fleckentferner ist wirklich fantastisch.“ – Der Verkäufer lächelt. – „Sie haben mich überzeugt. Aber sagen Sie mal, wie bekommt man denn die Flecken aus der Seele raus? Ich meine: Wie kann ein Mensch von seinen Sünden gereinigt werden?“ Fragend schaut er mich an; und ich erzähle ihm die gute Botschaft von Jesus Christus. „Diese Botschaft muss auch angenommen werden. Wenn jemand von Ihrem Stand weggeht, ohne Ihr Mittel zu kaufen, oder wenn er die Tube im Schrank vergisst, dann hilft ihm Ihr Mittel nicht. Die Flecken bleiben. Genauso ist es mit dem Evangelium, mit dem Wort Gottes.“
Dann schlage ich den Evangeliumskalender an irgendeiner Stelle auf. Die Heimkehr des verlorenen Sohnes ist das Thema. Das Bekenntnis seiner Schuld, seine wirkliche Umkehr. Die Liebe des Vaters, der nach ihm Ausschau hielt und ihn in seine Arme schloss. Kurz: Die Heimkehr vom Schweinetrog ins Vaterhaus. – „Sehen Sie, genauso kommt Gott jedem Sünder, der Ihm seine Lebensschuld bekennt, in Liebe entgegen. – Möchten Sie diesen Kalender haben?“
„Sehr gern“, entgegnet der Vertreter, und als Dankeschön schenkt er mir eine große Tube seines Fleckentferners. –
Eins haben alle Hilfen gemeinsam: Sie müssen angewendet werden, sonst nützen sie nichts!
by Jule with comments disabledWahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Johannes 3,3
Thomas J. Bach diente viele Jahre als Direktor eines großen christlichen Missionswerks. Hier ist seine Geschichte:
Ich war achtzehn Jahre alt, als ich den Herrn Jesus als meinen persönlichen Heiland kennenlernte. Es war zwar gut, dass ich bereits einiges von Jesus und der biblischen Lehre kannte, aber das war nicht genug. Auch wusste ich, dass ich ein Sünder war, aber ich wollte mich noch nicht bekehren.
Damals studierte ich in Kopenhagen Maschinenbau. An einem Sonntagnachmittag kam ein junger Mann auf mich zu und sprach mich an. Er bat um Entschuldigung, dass er mich aufhielt. Dann zog er ein Faltblatt aus der Tasche und sagte: „Würden Sie bitte diesen Traktat annehmen? Er enthält eine Botschaft für Sie.“
Ich zerknüllte das Papier in meiner Hand, während ich erwiderte: „Warum belästigen Sie die Menschen mit solchen Schriften? Ich kümmere mich schon selbst um meine Angelegenheiten!“ Dann zerriss ich das Blatt in Stücke und steckte sie hastig in die Tasche.
Der junge Mann entgegnete nichts auf meine schroffen Worte. Als ich mich abwandte und ihn stehen ließ, bemerkte ich gerade noch, dass er sich mit seinem Gesicht dem Toreingang zuwandte, und ich sah, wie seine Augen feucht wurden. Seine Hände hatten sich zum Gebet gefaltet.
Er hatte sein Geld dafür ausgegeben, diese Traktate zu kaufen. Er hatte seine Zeit darauf verwandt, sie weiterzugeben; und nun betete er in seinem Herzen zu Gott – für mich!
(Schluss morgen)