Jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden.
Matthäus 7,8
Eine Lehrerin erzählt:
Während meiner Ausbildung war ich mit einer anderen Studentin freundschaftlich verbunden. Sie war sehr fromm und stammte wie ich aus Nordafrika. Sie erzählte viel von Gott; das war oft ein Anlass für heiße Debatten. Immer wieder erklärte sie mir, warum sie Christin geworden war. Das verstörte mich.
Christin zu werden bedeutet ja für eine Muslimin, alles aufzugeben. Geschichte, Kultur und Glaube sind bei uns eng miteinander verbunden. – Meine Freundin hatte ihre eigene Identität und ihren Gott verraten!
Lange hielt ich sie für verloren. Doch auf den Rat meines Mannes hin lud ich sie zu mir ein, um ihr zu helfen. Da flammten unsere Diskussionen erneut auf. Aber wie sollte ich eine Religion kritisieren, die ich gar nicht kannte? So beschloss ich, die Bibel zu lesen. Ich vertiefte mich in die Evangelien. Bis dahin war Jesus für mich nur ein Prophet unter anderen gewesen. Aber wie sehr faszinierte Er mich auf einmal! Beim Lesen des Neuen Testaments stieß ich zwar auf einige Klippen, insgesamt aber konnte ich den Zusammenhang erstaunlich leicht verstehen.
So geriet ich in einen schlimmen Zwiespalt. Außerhalb meiner angestammten Religion nach Glaubenswahrheiten zu suchen, war streng verboten. Die Krise wurde so groß, dass ich nicht mehr schlafen konnte und keinen Appetit mehr hatte … bis zu der Nacht, als ich Gott betend fragte: „Wo bist Du zu finden? Im Koran oder in der Bibel? Sag es mir doch!“
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Weil ich bereit war, auf den lebendigen Gott zu hören, schenkte Er mir Gewissheit. In dieser Nacht fand ich inneren Frieden und wurde glücklich. – Jesus war der Weg!
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