Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, und unterweist uns, damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
Titus 2,11-13
Es ist Gottes Gnade, die jedem Menschen das Heil anbietet. Aber es ist keine „billige“ Gnade – denn zum einen musste Jesus Christus, der Sohn Gottes, dafür an das Kreuz und in den Tod gehen, zum anderen lässt die Gnade Gottes den Menschen, der sie im Glauben für sich in Anspruch nimmt, nicht einfach in Sünde und Eigenwillen weiterleben. Nein, die Gnade Gottes unterweist den Christen, wie er sein Leben glücklich und zur Ehre Gottes führen kann, und das in dreierlei Hinsicht:
Auch der gläubige Christ hat noch die sündige Natur in sich. Aber die Gnade hilft ihm, „die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden“ zu verleugnen. Das alles soll der Vergangenheit angehören. – Sonst wäre es ja der Versuch, die Gnade Gottes zu missbrauchen (vgl. Judas, V. 4).
Positiv bewirkt die Gnade im Christen, dass er jetzt sein Leben „besonnen und gerecht und gottselig“ führt: Im Blick auf sich selbst soll er besonnen sein und Selbstkontrolle üben; im Blick auf andere lernt der Christ, gerecht zu handeln; und im Blick auf Gott zeigt die Gnade, wie er Gott entsprechend leben kann.
Die Gnade richtet den Blick des Gläubigen auch in die Zukunft. Vieles ist dem Christen schon geschenkt. Doch in seiner ganzen Fülle wird er alles empfangen, wenn Jesus Christus wiederkommt. – Christus kommt wieder: Diese Hoffnung des Gläubigen ist das Kennzeichen eines christlichen Lebens.