Es ist vollbracht! Johannes 19,30
In einem Dorf in England hatte der Erweckungsprediger E. Wooton eine Zelt-Evangelisation auf der Dorfwiese gehalten. Der letzte Abend war vorüber, die Menge verlief sich allmählich, und der Evangelist war dabei, das Zelt abzubauen. Da kam ein junger Mann herzu und fragte eher beiläufig: „Na, Mr. Wooton, was muss ich denn tun, um gerettet zu werden?“
Der Prediger sah von einem etwas hartnäckigen Zeltpflock auf, um den er sich gerade bemühte. Er musterte sein Gegenüber gründlich und bemerkte dann trocken: „Zu spät, mein Freund, zu spät!“
Verblüfft, ja erschrocken bat der junge Mann: „Oh, sagen Sie das nicht, Mr. Wooton!“ Seine Stimme hatte jetzt einen ganz anderen Klang.
„Es ist doch sicher noch nicht zu spät, nur weil die Versammlungen jetzt vorbei sind?!“
„Doch, mein Freund“, erwiderte der Evangelist und sah dem Fragesteller direkt in die Augen. „Es ist zu spät! – Sie wollen wissen, was Sie tun müssen, um gerettet zu werden? Da kann ich Ihnen nur sagen, dass Sie Jahrhunderte zu spät kommen! Das Werk der Erlösung ist längst getan, es ist vollendet! Es wurde schon am Kreuz vollbracht; das hat der Herr Jesus mit seinem letzten Atemzug gesagt. Was wollen Sie noch mehr?“ – Da ging dem jungen Mann auf der Dorfwiese ein Licht auf; und jetzt stellte er ernsthafte Fragen.
Der Kreuzestod Jesu Christi, der stellvertretende Tod des einzigen sündlosen Menschen, war nötig, weil kein Mensch seine Rettung selbst bewirken kann. Wir können gar nichts dazu beitragen; wir können nur unser Versagen bekennen. Wer zu Gott umkehrt und Ihm seine Schuld offen eingesteht, dem wird vergeben. Er darf sich im Glauben auf das vollbrachte Erlösungswerk des Herrn Jesus stützen.
by Jule with no comments yetDer Mensch – wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, so blüht er. Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. Die Güte des Herrn aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten.
Psalm 103,15-17
Jesus Christus hat einmal ein kurzes Gleichnis über zeitliche und ewige Güter erzählt: Ein Landwirt hat Erfolg, seine Felder tragen viel ein. Deshalb reißt er seine Lagerhallen nieder und baut neue, größere. Seine Gedanken kreisen nur um seinen Besitz und um das gute Leben, das ihm dadurch ermöglicht wird. Aber dann sagt Gott zu ihm: „Du Tor! …“ (Lukas 12,16-21).
Was will Jesus uns mit diesem Gleichnis veranschaulichen? Ist unternehmerischer Erfolg etwa verwerflich? An anderer Stelle wird doch gelobt, wer mit seinen Pfunden wuchert und andere dazugewinnt. Nein, den Schlüssel zum Verständnis liefert das Wort „Tor“, mit dem Gott den Landwirt bezeichnet. Dieser Mann hat am Ziel vorbei gelebt, weil er über den materiellen Dingen Gott vergessen hatte. – Aber jetzt würde er in die Ewigkeit abgerufen werden.
Vielleicht sind wir einer Begegnung mit Gott bisher ausgewichen. Dann sollte dieses Gleichnis die Frage in uns aufwerfen: „Was füllt mein Herz aus? Was hindert mich daran, „reich zu sein in Bezug auf Gott“? (V. 21). Die Hindernisse mögen von ganz unterschiedlicher Natur sein. Manche Leute können z. B. abendfüllend die Vorzüge ihrer Wohnungseinrichtung beschreiben. Aber es müssen nicht so banal materialistische Dinge sein. Auch schöngeistige Interessen können den Gedanken an Gott und an die Ewigkeit weit in den Hintergrund drängen.
Dieses Gleichnis ruft uns dazu auf, das Unsichtbare und Ewige dem Zeitlichen und Einstweiligen vorzuziehen. Das Erfreuliche ist – und darauf weisen unsere Tagesverse hin -, dass die ewigen Güter ihren Wert niemals verlieren.
by Jule with no comments yetGlückselig der Mann, der … seine Lust hat am Gesetz des Herrn!
Psalm 1,1-3
Jeder weiß, dass für das Wachstum eines Baumes die Wurzeln von entscheidender Bedeutung sind. Sie ziehen die Bestandteile aus der Erde, die für das pflanzliche Leben unentbehrlich sind, wie Wasser, mineralische Salze und organische Substanzen. Zusammen mit anderen Stoffen, die aus der Luft aufgenommen werden, bilden sie seine Fasern, sein Gewebe.
Was man sieht, ist nur das Ergebnis dieses unsichtbaren Vorgangs. Die Stärke des Baumes, seine Blüten und Früchte lassen den Reichtum des Bodens und das gute Arbeiten des Wurzelwerks erkennen.
Ebenso ist es bei dem Menschen: Was er liest, womit er sich vergnügt, sein Umgang, seine Freizeitbeschäftigung, das alles ist vergleichbar mit der Nahrung, die der Baum aufnimmt. All das hat einen großen Einfluss auf sein Verhalten und Denken. Jeder von uns hat zu wählen, in was für einen „Boden“ wir unsere „Wurzeln“ senken, um unseren Geist und unsere Empfindungen damit zu nähren.
Der gläubige Christ kann nur dann innerlich wachsen, wenn er seine Nahrung aus dem fruchtbaren Boden schöpft, den das Wort Gottes ihm darbietet. Dort wird er die Unterweisung und die Verheißungen finden, die ihn befähigen, den Stürmen des Lebens mit Zuversicht zu trotzen. Aber er muss sie in der Bibel aufsuchen und sich aneignen. Wenn er das regelmäßig und mit Ausdauer tut, wird er jenem „blühenden Baum“ gleichen, der noch im Alter voller Kraft ist, um das Lob Gottes zu verkünden (Psalm 92,14-16).
by Jule with no comments yetEs wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit Jesus hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen auf der rechten, den anderen auf der linken Seite. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Lukas 23,32-34
Vom Kreuz zum Paradies (1)
Was für eine unvergleichliche Szene: Drei Kreuze auf dem Hügel Golgatha! Am Kreuz in der Mitte hängt Jesus, der Sohn Gottes, von den Menschen abgelehnt, von seinen Jüngern verlassen; rechts und links von Ihm … zwei Verbrecher. – Trotz allen Schmerzes, trotz aller Qual findet Jesus in seiner Liebe die Kraft, auf die Sorgen anderer einzugehen, ja sogar für seine Feinde zu beten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Doch für seine Liebe wird Christus nur feindseliger Hohn und Spott entgegengebracht, und das von allen: von den Hohenpriestern, von den Schriftgelehrten, von den Vorübergehenden, von den Soldaten. Und selbst von den Kreuzen neben Ihm tönen lästernde Worte zu Ihm herüber (Matthäus 27,39-44; Lukas 23,35-39).
Das Verhalten all dieser Personengruppen gegenüber dem gekreuzigten Herrn zeigt nur zu deutlich, dass Gottes Urteil über den Menschen völlig zutreffend ist: „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3,22.23).
„Kein Unterschied“ – eine bittere Wahrheit! Alle Menschen haben gesündigt, und keiner erreicht aus eigener Kraft die Herrlichkeit Gottes. Diese Tatsache müssen wir anerkennen und unser Verlorensein eingestehen. Nur dann können wir die Erlösung empfangen, die uns in dem Gekreuzigten umsonst angeboten wird.
(Fortsetzung an den kommenden Sonntagen)
Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch. Lukas 7,36
Der Pharisäer und die Sünderin (1)
Bevor der Herr Jesus Christus seinen öffentlichen Dienst begann, rief schon Johannes der Täufer das Volk Israel zur Buße auf. Er wies auf den Erlöser hin, der im Alten Testament verheißen war und jetzt kommen würde, um sein Volk von ihren Sünden zu retten. Viele Juden folgten seinem Ruf und ließen sich taufen. Damit gaben sie äußerlich zu erkennen, dass sie von ihren Sünden lassen wollten, um in das Reich des Messias eingehen zu können.
Doch die Pharisäer und Gesetzgelehrten, die religiösen Führer des Volkes, verweigerten sich diesem Gebot Gottes (Lukas 7,30). Ob der Pharisäer Simon hier eine rühmliche Ausnahme macht? Er lädt Jesus zum Essen ein. Schlägt sein Herz vielleicht doch für den Sohn Gottes?
Später wird deutlich werden: Simon mag ein „korrekter“ Gastgeber sein, aber sein Verhalten gegenüber dem Herrn lässt jedes Merkmal besonderer Herzlichkeit und Fürsorge vermissen. Auch er will nicht glauben, dass Jesus der Messias, der Sohn Gottes, ist.
Aber warum lädt Simon den Herrn dann überhaupt ein? Die Wunder, die der Heiland getan hat, und seine Worte voller Barmherzigkeit und voller Kraft sind weithin bekannt geworden. Ist Simon neugierig geworden? Will der Pharisäer mit dieser Einladung dokumentieren, dass er für vieles offen ist? Oder meint er etwa, seinen anderen Gästen einmal eine besondere Art der Unterhaltung bieten zu müssen? Vielleicht kommen alle diese Beweggründe zusammen. – Aber sind das wohl gute Voraussetzungen dazu, den Sohn Gottes wirklich kennenzulernen? Ihn so kennenzulernen, wie Er ist, und zu erfassen, was Er für uns sein will?
by Jule with 5 comments