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Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.
(Philipper 3,14)
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,21.000 Kilometer. Und zwar mit dem Fahrrad!
Siegfried Neukirch strampelte nicht etwa bei einem Hochleistungsradrennen dem Siegertreppchen entgegen, nein, seine Destination war 1959 das Urwaldhospital in Lambaréné. Sein Ziel hieß Albert Schweitzer. Seit er 15 Jahre alt war, brannte der Wunsch in seinem Herzen, sein großes Vorbild Albert Schweitzer in Afrika zu unterstützen.
Heute ist Siegfried Neukirch stolze 83 und immer noch gerne auf Reisen – wenn auch mit der Bahn statt mit
dem Fahrrad.
Vor kurzem war der rüstige Rentner bei uns in Hamburg. Wir haben ihn nämlich in unsere Talk-Sendung „Bibel TV das Gespräch“ eingeladen. Der gebürtige Freiburger ist einer der wenigen Zeitzeugen, die noch aus erster Hand von der gemeinsamen Arbeit mit Albert Schweitzer berichten können.
Und auch heute noch spürt man seine Faszination für den bedeutenden deutschen Arzt und Theologen.
Neugierig? Hier ein kleiner Ausschnitt aus der fertigen Sendung:
Die Vision und Hilfsbereitschaft des Friedens-
nobelpreisträgers hat bei Siegfried Neukirch von Anfang an Eindruck hinterlassen. Er traf die Entscheidung, nach Lambaréné zu gehen, und machte sich auf den Weg. Und mochte die Reise auch noch so beschwerlich sein: das Ziel fest im Blick, radelte er ihm entgegen.
Dieses Beispiel hat mich an meinen Glauben erinnert. Denn mein Leben als Christ auf dieser Erde hat auch mit einem „auf den Weg machen“ begonnen. Jesus hat am Anfang des Weges Eindruck bei mir hinterlassen. Darum habe ich die Entscheidung für ein Leben mit ihm getroffen und mich auf diesen Weg gemacht.
Ich möchte auch Sie ermutigen, sich immer wieder neu von der Begeisterung anstecken zu lassen. Und „weiter zu radeln“, das Ziel fest im Blick, auf Ihrem Weg mit und
zu Jesus.
Wenn Sie mehr über Siegfried Neukirchs ungewöhnliche Reise nach Lambaréné und seine Zeit mit Albert Schweitzer erfahren wollen, schalten Sie ein: Die ganze Sendung aus der Reihe „Bibel TV das Gespräch“ sehen Sie am 19.08. um 22:00 Uhr auf Bibel TV. Das Urwaldhospital feiert in diesem Jahr übrigens sein 100-jähriges Bestehen!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der Sendung und eine gesegnete Woche!
Gebetsanliegen für die kommende Woche:
Bitte beten Sie für das Urwaldhospital, damit auch in den nächsten hundert Jahren vielen Menschen geholfen werden kann.
by Jule with
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Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.
(Psalm 37,5)
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,ein Satz hing mir noch lange nach. Und er half, dass das Herzklopfen etwas weniger wurde. Die Fragezeichen aber blieben: Werde ich das schaffen, so ganz allein? Werde ich an alles denken? Und was, wenn nicht?
„Wir sind jetzt schon stolz auf dich.“ Das war der Satz, den ein Kollege zu mir sagte. „Allein, dass du fährst, das ist schon mutig!“, meinte er.
Es war der erste Dreh, den ich ganz allein machen durfte. An was man beim Filmen alles denken muss: Bild-
ausschnitt, Licht, Band, Weißabgleich, Schärfe, Blende, Gain, Ton … und vor allem: auf den Recordknopf drücken nicht vergessen!
Das war spannend. Ich sollte nach Halle fahren und Interviews für eine Dokumentation über den Theologen August Hermann Francke führen. Er hat zu Beginn des 18. Jahrhunderts dort gewirkt und ein Waisenhaus und mehrere Schulen errichtet.
Der Kollege bei Bibel TV meinte, ich sei mutig. Aber was ist denn Mut? Wahrscheinlich kein Gefühl. Sicherlich ist es normal, dass man Angst hat, wenn man etwas zum ersten Mal macht. Da ist es gut, dass es einen Herrn gibt, dem man es getrost abgeben kann. Dann kann man mutig sein. Was Mut ist? Mut ist, wenn man Angst hat und dennoch losgeht.
Jedes Mal, wenn ich trotz Herzklopfen gegangen bin, hab ich erlebt, wie Gott seinen Segen dazugibt. Die Interviews haben soweit geklappt. Zumindest habe ich bei jedem Mal auf den Recordknopf gedrückt 🙂
Wie die Interviewaufnahmen genau geworden sind, davon können Sie sich jetzt selbst ein Bild machen. Die Dokumentation über August Hermann Francke läuft heute Abend (09.08.) um 22:00 Uhr.
Auch dort wird Mut vorkommen. Francke war noch viel mutiger als jemand, der Fernsehinterviews dreht.
Gebetsanliegen für die kommende Woche:
Bitte beten Sie mit mir für all die Christen, die in dieser Welt besonders Mut haben müssen, um das Evangelium zu verbreiten.
by Jule with
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Bibelspruch:
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
(Aus Psalm 31,9)
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,ist Gelassenheit eigentlich die Anwesenheit von etwas? Oder die Abwesenheit von etwas? Das fragt Thomas Strässle in seinem neuen Buch „Gelassenheit. Über eine andere Haltung zur Welt“. Haben Sie eine Antwort?Mich hat die Frage nach der Gelassenheit angerührt. Denn Gelassenheit gehört für mich zu den Dingen, die ich als wertvoll und bereichernd erlebe, die ich mir wünsche. (Womit ich übrigens laut Strässle nicht
allein bin.)
Gelassen zu sein bedeutet für mich, innerlich frei zu sein. Frieden zu haben. In der Tiefe von Herz und Geist eine klare Stille zu hören. Und genau deshalb hat Gelassenheit bei mir mit Gott zu tun. Freiheit, Frieden, Stille: das empfinde ich als Gaben Gottes. Darin erkenne und erlebe ich ihn.
Wussten Sie übrigens, dass das Wort Gelassenheit abstammt vom Wort Gottergebenheit? Und dass die Worte Gelassenheit und Besonnenheit zusammengehören?
Dass Gott als der Ewige und Gütige mich und die ganze Welt hält: das macht mich gelassen. „Wenn ich das doch bloß immer vor Augen haben könnte!“, quengelt es leise in mir, leider ganz ohne Gelassenheit.
Jetzt in der Sommerzeit fallen mir beim Stichwort Gelassenheit vor allem Urlaubs-Situationen ein: Wenn man in den Allgäuer Alpen als einsamer Wanderer über die stillen und majestätischen Berge schaut. Oder wenn man an der See steht, der Himmel bis zu den blaugrünen Wogen herunterreicht und die Möven aufgeregt, aber doch eigenartig fern schreien. In solchen Momenten weiß ich ganz genau: Gott ist. In solchen Momenten fühle ich „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9).
Wie und wann erleben Sie Gelassenheit? Welche Bilder entstehen vor Ihrem geistigen Auge? Welche Bibeltexte fallen Ihnen ein?
Gebetsanliegen für die kommende Woche:
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
by Jule with
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Wochenspruch:
So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
(Epheser 2,19)
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,zuerst kommt die Lärmexplosion. Dann trifft die Bierfontäne meinen Nacken. Ein wildfremder Mann wirft sich mir an den Hals. Er schreit. Sein Zigarettenatem knallt mir ins Gesicht. Papierfetzen erfüllen die Luft. Das Dröhnen zehntausender Stimmen ist ohrenbetäubend.Ich recke beide Fäuste in den abendlichen Sommerhimmel. Adrenalin, Endorphine und alles, was mein Körper sonst noch aufzubieten hat, signalisieren mir: Das ist einer der glücklichsten Momente in den bisherigen siebzehn Jahren deines Lebens. Eine große Pranke knallt auf meine Schulter. Ich drehe mich um und blicke in das Gesicht meines besten Freundes Andreas. Auch hier: Freude, Freude, nichts als Freude.
Es ist der 28. Mai des Jahres 1997. Ich stehe auf dem Dortmunder Friedensplatz und schaue noch immer ungläubig auf die Großbildleinwand. Rund sechshundert Kilometer weiter südlich hat Lars Ricken soeben das 3:1 für den BVB im Champions-League-Finale gegen den haushohen Favoriten Juventus Turin geschossen.
Schnitt.
Wir schreiben das Jahr 2013 und es ist Juni. Und wieder dieses Tor für die Ewigkeit: Andy Möller passt steil auf Ricken, der das Leder zehn Sekunden nach seiner Einwechslung aus 25 Metern über den Turiner Torwart Angelo Peruzzi lupft. Doch ich bin nicht mehr siebzehn Jahre alt. Ich stehe auch nicht mehr auf dem Dortmunder Friedensplatz, sondern sitze an meinem Schreibtisch.
Es ist Samstag und es ist halb fünf. Eigentlich wäre jetzt der Anpfiff zur zweiten Bundesliga-Halbzeit. Eigentlich. Es gibt jedoch keinen Bundesligafußball an diesem Wochenende, denn es ist Sommerpause.
Und so sitze ich hier bei strahlendem Sonnenschein und schaue mir auf meinem Laptop all die großen Tore an.
Warum ich das tue? Warum ich nicht das schöne Wetter nutze und spazieren gehe? Warum ich nicht Freunde besuche oder mich um die Blumen auf meinem Balkon kümmere?
Die Antwort ist so banal wie sie erschreckend ist: Weil es ein Samstag ohne Fußball ist, und weil ich genau das jetzt brauche:
Diese Bilder voller Nostalgie und verblichenem Glanz. Bei fast allen Toren weiß ich noch wo ich war, als sie fielen. Das ist ein Stück meiner Geschichte mit diesem Sport. Ein Stück der Geschichte eines Fans.
Und dafür ist die Sommerpause ja vielleicht auch da: einmal innezuhalten und sich vor Augen zu führen, wie wichtig mir dieser Sport und mein Verein sind, auch all das Gute und Schlechte, das ich mit dem Fußball erlebt habe: Meisterschaften, Beinahe-Abstiege, endlose Auswärtsfahrten, quälende Unentschieden, harte Niederlagen, glanzvolle Siege.
Wenn es um meinen Glauben geht, mache ich das viel zu selten. Ich halte mir viel zu selten vor Augen wie sie aussieht, meine ganz persönliche Geschichte mit Gott. Auch da gab es Zeiten der Verlassenheit, der Ängste, auch der unfassbar schmerzenden Niederlagen. Aber es gab auch die Aufstiege, die Zeiten des Triumphs und der rauschenden Feste.
Wieso aber nehme ich mir keine Zeit, einmal darüber nachzudenken? Warum setze ich mich nicht einmal an einem sonnigen Samstagnachmittag auf meinen Balkon und lasse meine große Geschichte mit dem Größten Revue passieren?
Vielleicht deshalb, weil Gott immer da ist, weil ich mich in seiner Gegenwart stets geborgen weiß?
Oder habe ich eventuell Angst, dass mich diese Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in eine Höhle führt, in die ich gar nicht hinein möchte? Aber es ist schon paradox: Der Fußball ist nicht mein Gott. Gott ist mein Gott. Jesus Christus ist mein Gott. Der Heilige Geist ist mein Gott.
Auch deshalb: Ich muss sie aufspüren, diese fulminanten Fallrückzieher, Hackentricks und Blutgrätschen Gottes in meinem Leben.
Vielleicht brauche ich dafür ja auch spirituell eine Sommerpause.
by Jule with
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Liebe Frau Pape,
auf dem Kirchentag in Hamburg hatte meine Frau – die den SdH-Stand betreute – ein ergreifendes Erlebnis. Sie schildert: »Ein kleiner Wirbelwind kam ungebremst auf meinen Stand gefegt. Es war der acht ährige Silas, der zusammen mit seinem Papa extra für den SdH-Stand in die Messehalle gekommen war. Jeden Sonntag schaut er zusammen mit seinem ebenfalls schwerhörigen Bruder Stunde des Höchsten. Er wusste ganz genau, an welchem Sonntag die Sendung gelaufen war, die gerade am Stand im Fernseher lief. Er wusste überhaupt alles. Als einziger Standbesucher des Kirchentages konnte er auf anhieb das Quiz lösen. Es war so rührend – er konnte sein Glück kaum fassen. Am Ende musste ich ihm ein Autogramm geben. Und sein Papa bat mich um eines für den Zwillingsbruder Lukas. Und er drückte mir mit Tränen in den Augen zehn Euro in die Hand, mit den Worten, ich solle damit Eis essen gehen (hab es natürlich in die Spendenbox getan …)« Meine Frau meinte: »Eine Erfahrung, die zeigt, dass und wie sich die Arbeit von Stunde des Höchsten in Deutscher Gebärdensprache lohnt!«
Vor kurzem saß ich bei einer über 80-jährigen Zuschauerin. Jeden Sonntag morgen feiert sie mit uns Fernsehgottesdienst. Sie übergab uns einen Scheck in Höhe von 10 000 Euro. »Unser« Anteil der fälligen Lebensversicherung ihres verstorbenen Sohnes! Sie meinte: Diese Arbeit ist es wert, sie zu unterstützen!« Was für ein Wunder!
Unzählige Begegnungen gab es in den vergangenen Wochen. Wir schreiben sie nicht auf unsere Fahnen. Wir schreiben sie eindeutig dem Wirken des Heiligen Geistes zu. Wie gut, dass uns Jesus mit seinem Heiligen Geist einen Tröster, einen Vermittler, einen Ermutiger in die Welt gesandt hat, der uns Menschen immer wieder begeistert. Der uns zusammenführt über hunderte von verschiedenen Wegen. Ich freue mich heute schon auf die Begegnung mit Ihnen! Bin gespannt, wann sich unsere Wege kreuzen! Vielleicht bei einem der nächsten Zuschauertage auf dem Höchsten.
Bis dahin seien Sie gesegnet und behütet,
Ihr Pfarrer Heiko Bräuning
und das SdH-Team
by Jule with
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Wochenspruch:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit!(Aus Jesaja 6,3)
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,Sie haben mir ein tolles Memo geschickt!
Seit Monaten liegen die Fotos von einer unserer Volontärs-Schulungen auf der Speicherkarte meines privaten Handys herum. Eigentlich wollte ich die Fotos für alle anderen Teilnehmer der Schulung zur Verfügung stellen. Leider ist das eine fummelige Aufgabe der Dringlichkeitsstufe 0, deshalb habe ich das so vor mir her geschoben. Sie kennen das vielleicht …
Aber weil ich Ihnen jetzt diesen Newsletter schreiben darf, werden bei der Gelegenheit auch die Fotos verschickt!
Der Tag hier bei Bibel TV im Studio, von dem die Fotos handeln, diente dazu, alle Volontäre zu schulen: Was muss man alles beachten, wenn man ein Gespräch bei uns im Studio aufzeichnen will?
Drei Kolleginnen standen an den Kameras, eine übernahm die Regie und zwei haben Gast und Moderator gespielt. Dann haben wir alle getauscht. Es war wirklich lustig!
Nun habe ich die ganzen Geräte fotografiert, um mir zu merken, wo die wichtigen Knöpfe sind. Hier mal ein Beispiel. Sehen Sie den kleinen Knopf, mit dem man das Regie-Pult einschaltet?
Wir haben alle schnell gemerkt, was uns am meisten Spaß macht. Bei mir war es die Regie. Dabei sitzt man in einem separaten Raum und ist mit den drei Kameraleuten über ein Interkom (so eine Art Walkie-Talkie) verbunden und kann ihnen Anweisungen geben. Los geht’s zum Beispiel auf „Und Bitte!“.
Die Kameraleute können nicht laut widersprechen während die Kameras laufen, weil sie ja dann die Aufnahme stören würden und müssen einfach machen, was man sagt. Ist das nicht großartig?
Man muss gleichzeitig das Geschehen vor den Kameras sensibel verfolgen: erzählt ein Gast gerade zum Beispiel von seiner bewegten Kindheit, muss Kamera Nummer drei schnell näher an das Gesicht, denn wir wollen die Emotionen sehen! Es ist wichtig, das ganze Bild im Blick zu haben.
Man merkt aber bei so einer Übung aber auch schnell, wo man seine Schwächen hat und wie schön es ist, wenn man ein Team hat, das diese Schwächen ausgleichen kann.
Obwohl ich das in der Vergangenheit schon einmal erfolgreich geschafft habe, lief es dieses Mal nicht so gut mit der Abmoderation des Gesprächs, wie Sie hier unten sehen. Zum Glück hatte ich einen ganz tollen Gast, der hat das wieder ausgeglichen.
Vielleicht ist Gott auch wie ein Regisseur: nur er kennt das ganze Bild. Er kennt die Stärken und die Schwächen und kann uns mit Menschen zusammen führen, um ein wunderschönes Ganzes aus unserem Leben zu kreieren. Dazu müssen wir uns nur den Menschen gegenüber öffnen, Gott vertrauen und einfach tun, was er sagt.
Wer dazwischen quasselt, versaut den Film!
by Jule with
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Wochenspruch:
Die Erde ist voll der Güte des Herrn!
(Aus Psalm 33, Vers 5)
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,was ist die skurrilste Bibelstelle, die Sie kennen?Normalerweise lesen wir die Bibel zur Erbauung und um mehr über Gott zu erfahren. Das ist eine ernste Sache, schließlich geht es um die wichtigsten Dinge unseres Lebens.
Doch zuweilen stoßen wir auf Bibeltexte, die einen gewissen Humor oder zumindest eine gewisse Skurrilität nicht verbergen können. Leider kommen solche Bibelstellen selten in Predigten oder Andachten vor. Neulich kam ich wieder an einer Stelle vorbei, die ich heute an den Anfang des Newsletters setzen möchte.
Wussten Sie, dass der große Apostel Paulus einen Mann „totgepredigt“ hat? Normalerweise ist Paulus ja als Erweckungsprediger bekannt, doch lesen Sie selbst (Apostelgeschichte 20,7-9):
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.“
Waren Sie schon einmal bei einer richtig langatmigen Predigt dabei? Bei einem Prediger, der einfach alles, was er auf dem Herzen hatte, auf einmal los werden wollte?
So erging es Paulus. Er musste am nächsten Tag weiter und wollte der Gemeinde aber unbedingt noch „ein paar wichtige Dinge“ sagen, bevor er weiter reiste.
Und der arme Eutychus, der sich in dem stickigen Raum voller Menschen den besten Platz auf der Fensterbank ausgesucht hatte, musste diese „paar Dinge“ mit dem Leben bezahlen. Vielleicht hatte er einen harten Arbeitstag hinter sich und hatte sich trotzdem noch zur Gemeindeversammlung geschleppt. Schließlich predigte Paulus nicht jeden Tag im eigenen Ort. Und wer konnte es ihm verdenken, dass er nach einem langen Tag müde wurde? Mir fielen auch schon einmal die Augen bei langen Predigten zu. Für Eutychus endete das tödlich – er stürzte vom Fenstersims und war tot.
Aber Eutychus erlebt doch noch eine „Erweckung“ durch Paulus. Zwar nicht durch seine Rede, aber durch seine Umarmung:
„Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm. Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg. Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.“
Beruhigend, dass es selbst Paulus passiert, dass die Menschen bei seiner Predigt einschlafen. Und ich bin immer wieder überrascht, wie nah die Bibel doch am wirklichen Leben ist.
Auf der anderen Seite ist es auch eine Herausforderung an uns bei Bibel TV, dass unser Programm nicht „einschläfernd“ wirkt. Aber solange Sie auf dem Sofa sitzen und nicht am offenen Fenster im 3. Stock, sind Sie beim Fernsehen nicht in Lebensgefahr …
Und natürlich setzen wir alles daran, das Bibel TV Fernsehprogramm so erfrischend wie möglich zu gestalten!
by Jule with
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Wochenspruch zum Sonntag Judika:
Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit mit der gnadenlosen Nation! Vom Mann des Betrugs und des Unrechts errette mich!
(Psalm 43, Vers 1)
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,kennen Sie das Gefühl, wenn die Zeit stehenzubleiben scheint?Der Film „… und täglich grüßt das Murmeltier“ zeigt, wie das aussehen könnte:
Jeden Morgen, wenn der Wecker auf sechs Uhr springt, beginnt für den Meteorologen und Fernsehmoderator Phil derselbe Tag. Er ist darin gefangen. Jeden Tag ist er wieder gezwungen, an demselben Ort dieselben Dinge zu erleben. Eine merkwürdige Erfahrung für einen Menschen, der als Meteorologe im Fernsehen sonst immer jeden Tag vorhersagt.
Zuerst wundert er sich darüber. Dann versucht er, Nutzen daraus zu schlagen. Immer wieder versucht er, die Frau zu verführen, in die er sich verliebt hat. Aber selbst bei den raffiniertesten Manipulationsversuchen fängt er sich immer wieder dieselbe Ohrfeige ein. Jeden Tag. Und wacht morgens um sechs wieder auf.
Irgendwann ist er so verzweifelt, dass er sich umbringt, um dem Spuk ein Ende zu machen. Er versucht es sogar mehrfach. Aber es hilft nichts – morgens um sechs wacht er im selben Bett am selben Tag am selben Ort wieder auf.
Schließlich erzählt er alles der Frau, in die er sich verliebt hat. Er nötigt sie dazu, mit ihm wachzubleiben, um so dem Fluch zu entkommen – aber morgens um sechs wacht er wieder auf.
Dieses offene Gespräch allerdings verändert sein Leben. Er begreift nun die Situation als Chance. Er bildet sich fort, er arbeitet an sich – in gewisser Weise hat er ja alle Zeit der Welt – lernt zum Beispiel Klavierspielen und Eisskulpturen schneiden. Und er versucht das Herz dieser Frau wirklich zu gewinnen. Als ihm das gelungen ist, dreht sich die Uhr plötzlich weiter, denn nun hat er den Tag wirklich genutzt.
Eine komische Geschichte, nicht wahr?
Und jetzt kommt es: Ich habe mich nach dem Film gefragt, ob nicht auch Gott für jeden einzelnen Tag, den wir erleben, unendlich viel Zeit hat? Ist jeder Tag von ihm nicht ein Kunstwerk, dass er für uns gemacht hat? Arbeitet er, der alle Zeit der Welt hat, nicht jeden Tag unermüdlich für uns?
Der Moderator Phil schafft es nach unendlich vielen Anläufen und mit unendlich viel Zeit, seinen Tag in den Griff zu kriegen.
Was macht wohl Gott mit unendlich viel Zeit und unendlich viel Liebe mit jedem unserer Tage?
Gebetsanliegen für die kommende Woche:
Bitte denken Sie beim Beten daran, wie nah Gott Ihnen ist. Jeden Tag.
by Jule with
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Wochenspruch zum Sonntag Lätare:
Freut euch mit Jerusalem und jubelt über sie, alle, die ihr sie liebt! Frohlockt mit ihr in Freude, alle, die ihr über sie getrauert habt!
(Jesaja Kapitel 66, Vers 10)
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
vor kurzem dacht ich über diesen berühmten Satz nach:
Weißt Du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? (Römer 2, 4)
Ein gutes Bild dafür ist die Geschichte von Josef und seinen Brüdern:
Seine Brüder hassten Josef, weil der Vater ihn mehr liebte als sie. Sie wollten ihren Bruder töten und warfen ihn in den Brunnen. Aber weil sie sich nicht die Hände schmutzig machen wollten, verkauften sie ihn für ein paar Silberlinge an Sklavenhändler.
Jahrzehnte später sind sie in Not und wenden sich, ohne es zu wissen, an Josef. Sie erkennen ihn nicht, denn für sie ist er tot. Josef beschenkt sie reich, bringt sie aber auch immer wieder in sehr unangenehme Situationen. Er lässt ihnen Diebesgut unterjubeln, legt einen von ihnen in Ketten usw.
Die Brüder wissen nicht, wer er ist und was sie davon halten sollen. Josef aber bringt sie dazu, über ihre Schuld nachzudenken. Sie sind beunruhigt darüber, dass da jemand sie besser zu kennen scheint als sie sich selbst.
Sie bringen ihre schwierige Lage mit dem Verbrechen in Verbindung, dass sie vor Jahrzehnten an Josef begangen haben. Als Josef ihre Reue bemerkt, gibt er sich ihnen zu erkennen.
Jesus handelt genauso an uns wie Josef an seinen Brüdern: er ist wegen uns und für uns gestorben.
Auch wir kommen in viele Situationen, die wir nicht begreifen. Manchmal denken wir dann, das Schicksal meine es böse mit uns. Aber die Geschichte von Josef und seinen Brüdern zeigt, dass Gott es gut mit uns meint, auch wenn uns Böses widerfährt.
Er leitet uns durch seine Güte zur Buße. Und Buße, Umkehr, ist gut für uns. Es ist nicht gut, mit einem belasteten Gewissen zu leben.
Auch das zeigt die Geschichte von Josef und seinen Brüdern. Als der Vater gestorben ist, meinen die Brüder, jetzt würde sich Josef rächen. Er muss ihnen nochmal versichern, dass er sich nicht rächen will.
Ich glaube, so geht es uns auch oft. Wir denken, Gott müsste uns doch trotz allem hassen. Und dann sagt er uns wieder und wieder, dass er sich nicht rächen will, sondern dass er uns liebt.
Für mich passt dazu gut diese Strophe aus dem Passionslied von Johann Heermann:
Ich kann’s mit meinen Sinnen nicht erreichen, womit doch dein Erbarmung zu vergleichen. Wie kann ich Dir denn deine Liebestaten im Werk erstatten?
by Jule with
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Wochenspruch zum Sonntag Okuli:
Meine Augen sehen stets auf den Herrn
(Aus Psalm 25, Vers 15)
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
kennen Sie dieses Gedicht?
Zerschlagen ist die alte Leier
am Felsen, welcher Christus heißt!
Die Leier, die zur bösen Feier
bewegt ward von dem bösen Geist.
Die Leier, die zum Aufruhr klang,
die Zweifel, Spott und Abfall sang.
Oh Herr, oh Herr, ich knie nieder,
vergib, vergib mir meine Lieder!
Es wird dem Dichter Heinrich Heine zugeschrieben, der lange Atheist war. Deswegen wurde das Gedicht in christlichen Predigten oft zitiert. Das Problem dabei ist nur: In keiner einzigen Ausgabe von Heines Werken ist dieses Gedicht überliefert.
Ich habe den Verdacht, irgendein übermotivierter Christ des 19. Jahrhunderts hat diese Verse Heine zugeschrieben, um seinem Glaubensbekenntnis größere Autorität zu verleihen.
Ich kann verstehen, wenn man auf so eine Geschichte reinfällt. Man hört es nur zu gern, wenn jemand Berühmtes sich bekehrt.
Was ich daran aber immer schade finde ist, dass Christen zu solchen Mitteln greifen oder eben solche Zitate ungeprüft übernehmen, weil sie ihnen so gut in den Kram passen.
Wenn so etwas nämlich auffliegt, ist beides hin: Die Glaubwürdigkeit und die gute Geschichte.
Dabei gibt es wirklich Texte von Heine, die in diese Richtung gehen. Sie sind nicht ganz so eindeutig. Dafür aber trotzdem sehr erbaulich! Sein wirklich letztes Gedicht, in dem Heine das Menschenherz als Gottes größte Schöpfung preist, endet mit diesen Worten:
Groß ist des Herren Gloria,
Hier unten groß, wie in der Höh.
Ich singe ihm ein Kyrie
Eleison und Halleluja.
Er schuf so schön, er schuf so süß
Das Menschenherze, und er blies
Hinein des eignen Odems Geist,
Des Odems, welcher Liebe heißt.
Fort mit der Lyra Griechenlands,
Fort mit dem liederlichen Tanz
Der Musen, fort! In frömmern Weisen
Will ich den Herrn der Schöpfung preisen.
Fort mit der Heiden Musika!
Davidis frommer Harfenklang
Begleite meinen Lobgesang!
Mein Psalm ertönt: Halleluja!
by Jule with
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