Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Römer 5,8
Hier spricht der Apostel Paulus von der Qualität der Liebe Gottes. Eine solche Liebe können wir eigentlich erst dann recht würdigen, wenn wir sie persönlich erfahren haben. Und wenn es je einen Menschen gab, der Gottes Liebe erfahren hat, dann war es Paulus.
In einem seiner Briefe schreibt der Apostel über sich, dass er einmal ein „Lästerer und Verfolger und Gewalttäter“ war. Und wenn wir die Apostelgeschichte lesen, finden wir das bestätigt. Mit größter Härte verfolgte er die ersten Christen und drang in ihre Häuser ein, um sie gefangen zu nehmen; kurz, er war ihr erbitterter Feind (Kap. 8,3).
Eines Tages war er auf dem Weg nach Damaskus und wollte wieder einmal Haftbefehle gegen die Christen vollstrecken. Aber dazu kam es nicht mehr. „Plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme …: Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Auf seine Frage: „Wer bist du, Herr?“, bekam er die Antwort: „Ich bin Jesus, den du verfolgst“ (Apostelgesch. 9,3-5).
Man kann sich gut vorstellen, dass in diesen Augenblicken bei Saulus, dem späteren Paulus, eine ganze Welt zusammenbrach. Aber warum hatte ihn Christus, dessen Herrlichkeit ihn soeben überwältigt hatte, nicht sofort gerichtet und verdammt? Saulus erkannte, dass es die unbegreifliche Liebe Gottes war, die ihn retten wollte. Christus war auch für ihn, für seine Sünden, gestorben. Bewegt schreibt er darüber:
„Mir ist Barmherzigkeit zuteilgeworden.“ 1. Timotheus 1,16
„Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben.“ Galater 2,20