Sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden.
2. Timotheus 4,4
„Was ist Wahrheit?“, diese Frage des römischen Statthalters Pilatus während der Gerichtsverhandlung gegen Jesus Christus ist schicksalhaft für die ganze Menschheit. Es geht ja dabei nicht einfach um die Richtigkeit irgendwelcher Tatbestände, sondern um Wahrheit im höheren Sinn. Die Frage ist heute so aktuell wie je zuvor. Es ist letztlich die Frage nach der Ewigkeit und der Erkenntnis Gottes.
Damals hatte Jesus betont: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (Johannes 18,37). Aber Pilatus war nicht interessiert. Seine Frage verrät mehr Skepsis als wirkliches Suchen.
Doch die Wahrheit brach sich Bahn. Durch seinen Sühnungstod am Kreuz hat Jesus Christus den Weg dafür geöffnet, dass jeder Glaubende „errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ kann (1. Timotheus 2,3.4). Seitdem ist die große Schar derer, die Ihn kennengelernt haben als den „Weg und die Wahrheit und das Leben“, herangereift zu einer reichen Frucht seines Erlösungswerkes, und diese Zeit der Gnade dauert bis heute an.
Doch es ist nicht zu übersehen, dass sich gerade in unseren Tagen das heutige Bibelwort immer mehr erfüllt. Weil die Wahrheit Gottes den Menschen ins Licht stellt und an sein Gewissen appelliert, wenden sich viele davon weg, und manche wählen ausdrücklich Wege der Finsternis. Aberglaube und okkulte Praktiken aller Art nehmen erstaunlicherweise zu. Dabei erhebt der Mensch doch sonst so gern den Anspruch, „aufgeklärt“ zu sein! – Wo bleibt da der nüchterne Verstand? – „Du aber sei nüchtern in allem“, lautet der Rat des Apostels Paulus angesichts dieser Zeiterscheinungen.
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