Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden.
Römer 1,16
Kann das Evangelium von Jesus, das Paulus verkündigt, mithalten mit den einflussreichen Religionen, die in der Hauptstadt Rom ihre Tempel und Altäre haben? Kann es mit den Sittenlehren der Philosophen konkurrieren? Ist diese Botschaft so annehmbar für die Zuhörer, dass er sich nicht zu schämen braucht?
Nein, seine Botschaft erregt Anstoß! Paulus betont aber, dass er sich des Evangeliums dennoch nicht schämt. Er weiß, dass Gott „durch die Torheit der Predigt“ Menschen zum rettenden Glauben führt. Deshalb predigt er „Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit“ (1. Korinther 1,21-23).
Das Anstößige an seiner Predigt ist, dass ich wegen meiner Sünden so hoffnungslos verloren bin, dass mich nichts vor dem kommenden Strafurteil retten könnte – wenn nicht Jesus Christus am Kreuz für mich gestorben wäre! Das klingt so gar nicht angenehm. Das stellt die Unzulänglichkeit aller Religionen und Moralvorstellungen ans Licht. Das fordert Widerspruch heraus.
Doch Paulus weigert sich, seine Botschaft anzupassen. Er könnte Jesus als edlen Sittenlehrer verkündigen, und viele würden Beifall klatschen. Er könnte Ihn als großen Glücksbringer vorstellen, der alle Schwierigkeiten aus dem Leben wegnimmt oder zumindest tragen hilft, und manche würden sich auf einen Versuch einlassen. Aber dann wäre seine Botschaft ihres eigentlichen Kerns beraubt:
Der Mensch ist verloren und hat Rettung nötig! Und Rettung gibt es nur durch Christus und seinen Kreuzestod! – Diese Botschaft braucht der Mensch. Sie bringt jedem Rettung, der sie glaubend annimmt, denn das Evangelium ist „Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“.
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